Im Wandel der Zeit

Eine umfangreiche Chronik

Der Förderverein zum Erhalt der Alten Kirche - und hier federführend der Vorsitzende Ferdinand Baur - hat eine Chronik erstellt, die die geschichtliche Entwicklung der katholischen Kirche in Varel im Wandel der Zeit darstellen will  –  in ihren Zusammenhängen zwischen Natur, christlicher Heilsgeschichte und weltlicher Geschichte. Sie wird regelmäßig ergänzt und aktualisiert.

Ausgabe vom 21.08.2024 

 

 

Geschichte der Katholischen Kirche in Varel in Kürze

Die Christianisierung des nordwestdeutschen Raumes geht von angelsächsischen Missionaren aus und ist etwa um 800 abgeschlossen. Besonders zu nennen sind hier die Missionare "Willehad", der spätere Bischof von Bremen, gestorben 8. 11. 789 in Blexen/Weser und "Bonifatius", ermordet am 5. 6. 754 in Dokkum/Friesland (Holland) Als die Kirche in Varel, die wir heute Schlosskirche nennen, sie ist dem Hl. Petrus geweiht, etwa um 1150 gebaut wurde, hatten Friesische Häuptlinge noch die Herrschaft über Varel. Nur die Häuptlinge hatten das Recht, Steinhäuser zu bauen. So war so ein großer Kirchenbau nicht nur Gotteshaus, sondern gleichzeitig Wehrkirche und ein sichtbares Zeichen von Macht. Varel war im 12. Jahrhundert ein wichtiger Mittelpunkt des religiösen Lebens im ganzen Gebiet und gehörte neben Blexen, Langwarden und Aldessen (im 14. Jahrhundert im Jadebusen versunken) zu den 4 Gau- oder Sendkirchen. (Send = Synode =Zusammenkunft= kirchliche Gerichtsbarkeit)

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Geschichtlicher Überblick

   
ca. 800 die Christianisierung des norddeutschen Raumes ist abgeschlossen
ca. 1150 Bau der St. Petruskirche (Schlosskirche) durch friesische Häuptlinge
1164 - 17. Februar  Sturmflut/ "Julianenflut" der Jadebusen beginnt zu entstehen
1334 - 23. November Sturmflut/"Clemensflut"der Jadebusen wird größer
1362 - 16. Januar verheerende Sturmflut "Marcellusflut" jetzt liegt Varel am Jadebusen
   

Die heutige St. Bonifatius-Kirche

1965-67 wurde für die nach dem Zweiten Weltkrieg sprunghaft angestiegene Zahl von Katholiken sowie für die in Varel stationierten Soldaten die heutige St.-Bonifatius-Kirche mit Pfarrhaus und Bücherei verwirklicht.

 

 

Der heilige Bonifatius

Bonifatius - Taufname: Wynfreth / deutsch: Winfried
Bonifatius bedeutet: der Wohltäter (latein.) / Wynfreth: Freund des Friedens (althochdt.)
* um 672 in der Grafschaft Devonshire in England / † 5. Juni 754 (oder 755) bei Dokkum in Friesland (heute Niederlande)
Glaubensbote in Deutschland, Bischof von Mainz, Märtyrer
Gedenktag katholisch: 5. Juni

Wynfreth war Sohn einer vornehmen Familie, er wurde in einem Kloster in Exeter ausgebildet, kam dann nach Nhutscelle - dem heutigen Nursling -, wo er das Gelübde als Mönch der Benediktiner ablegte. Mit 30 Jahren wurde Wynfreth Priester und zunächst Lehrer für Grammatik und Dichtung; er verfasste Bibelauslegungen, die erste englische Grammatik der lateinischen Sprache und viele Gedichte. Die englische Kirche war an Rom orientiert, die iro-schottische Kirche achtete eher auf Unabhängigkeit und Eigenständigkeit; diese Bindung an Rom, dazu strenge Mönchszucht und tiefe Bibelfrömmigkeit formten Wynfreth. 716 begann er eine Missionstätigkeit in Friesland … mehr

Führung durch die St. Bonifatiuskirche

Die Bonifatiuskirche ist tagsüber (rechter Seiteneingang) geöffnet. Sie bietet Gelegenheit, einen Moment der Ruhe und Stille zu genießen oder in der Atmosphäre dieses Raumes zu einem persönlichen Gebet zu finden.Falls Sie sich näher mit ihr befassen wollen, finden Sie hier einen ausführlichen Kirchenführer.