Varel, die größte Stadt in Friesland, wurde 1124 und die Vareler Kirche 1230 erstmals urkundlich genannt. In der Reformationszeit wurde die sog. Schlosskirche dann evangelisch-lutherisch. Die Industrialisierung führte in Varel zur Gründung vieler Fabriken, die einen Zuzug zahlreicher Arbeitskräfte nach sich zogen. Darunter waren viele Katholiken.

1851 wurde der erste Missionsgeistliche für die Vareler Diaspora ernannt. 1855-58 konnte dann die kleine St.-Bonifatius-Kirche gebaut werden. 1860 wurde dem Missionar die seelsorgliche Betreuung der Katholiken im damals Königlich Preußischen Jadegebiet übertragen. 1863 nahmen die ersten Barmherzigen Schwestern im katholischen Krankenhaus, dem St.-JohannesStift, ihre krankenpflegerische Tätigkeit auf.

1965-67 wurde für die nach dem Zweiten Weltkrieg sprunghaft angestiegene Zahl von Katholiken sowie für die in Varel stationierten Soldaten die heutige St.-Bonifatius-Kirche mit Pfarrhaus und Bücherei verwirklicht. Die Alte Kirche wurde zunächst als Jugendzentrum und später dann als Pfarrheim genutzt. Nach einer Brandstiftung im katholischen Kindergarten konnte dieser zwischen den beiden Kirchengebäuden neu erstellt und 2014 eröffnet werden.